Inhalt
Sophies Mutter hat sie und ihren Vater nach ihrer
Geburt verlassen. Das einzige, was sie von ihr hat, ist ein Bild. Ihr Vater hat
sich nach einer langen Zeit wieder neu verliebt und möchte jetzt mit Sophie
nach München ziehen. Diese ist davon allerdings gar nicht begeistert, ihr altes
Leben aufzugeben und in eine fremde Stadt zu einer Frau und ihren Söhnen zu
ziehen, die sie gar nicht richtig kennt. Das ändert sich jedoch, als Sophie auf
Alex trifft, die ihr ganzes Leben auf den Kopf stellt.
Meine Meinung
Dieses Buch stand schon unglaublich lange auf meiner
Wunschliste, da ich nur positive Dinge darüber gehört habe. Ich habe es jetzt
vor fast einen Monat gelesen und Zeit gebraucht, um über die Geschichte und
meine Meinung dazu nachzudenken, weshalb erst heute die Rezension dazu kommt. „Den
Mund voll ungesagter Dinge“ ist mein erstes LGBT Buch, weshalb die Bewertung
für mich sehr schwer war. Das lag nicht an dem Thema selbst, sondern vor allem
an Sophie.
Sophie hat nicht viele Freunde, aber dafür ihren
besten Freund Lukas, der wegen seiner großen Liebe nach Paris gezogen ist und
dort sein Abitur macht. Die beiden skypen fast jeden Tag und tauschen sich übe
die neusten Begebenheiten in deren Leben aus. Sophie hatte schon viele Freunde,
doch geliebt hat sie davon keinen. Obwohl sie ihre Mutter nie kennengelernt hat,
reagiert sie sehr emotional darauf. Vor allem nach dem Umzug, da sie denkt, dass
die neue Freundin ihres Vaters sich in die Rolle ihrer Mutter drängen möchte. Deshalb
ist sie von Anfang an unfreundlich zu ihr und auch ihren Vater lässt sie ihre
Abneigung gegen das neue Haus und seine Freundin Lena spüren. Sie fühlt sich
oftmals unsichtbar und allein, da ihr Vater jetzt oft Zeit mit Lena verbringt.
Ich habe echt versucht, mich in Sophie und in die für sie neue Situation, nicht
mehr die einzige für ihren Vater zu sein, hineinzuversetzen.
Allerdings konnte ich einfach nicht verstehen, warum sie sich nicht für ihren
Vater freuen kann, der seit ihrer Geburt keine Frau mehr an seiner Seite hatte.
Auch jeden Versuch von Lena freundlich zu sein nahm sie negativ auf. Das ging
mir mit der Zeit sehr auf die Nerven und ich konnte es überhaupt nicht nachvollziehen.
Alex hingegen war mir von Anfang an sympathisch. Sie
ist ein sehr verständnisvoller Mensch und liebt es zu schwimmen. Sie hat ihre
neue Nachbarin Sophie wie selbstverständlich aufgenommen und ihr somit das
Leben ein bisschen einfacher gemacht.
Ich war sehr gespannt, wie Anne Freytag die Thematik
angeht und war positiv überrascht. Es wirkte keineswegs kitschig und die
Entwicklung ging auch nicht so rasant, wie bei vielen anderen Liebesromanen. Es
war halt keine Liebe auf den ersten Blick, sondern eine Freundschaft, die sich
weiterentwickelte. Diesen Prozess konnte man gut im Buch verfolgen und hatte es
deshalb sehr authentisch gemacht. Auch die Playlist, die hinten im Buch ist und
im Laufe der Handlung vorkommt hat die Geschichte einfach „echt“ und „real“
gemacht. Es waren auch viele neue Lieder dabei, die ich noch nicht kannte und
mir deshalb nach dem Lesen des Buches angehört habe. Dadurch konnte sehr gut
die Stimmung des Buches rüberkommen und ich konnte mir das alles besser
vorstellen.
Wegen diesen drei Punkten fiel mir die Bewertung des
Buches so schwer. Einerseits fand ich Alex als Charakter toll und auch die
Umsetzung sehr gelungen, anderseits fand ich Sophie als Hauptcharakter oftmals
nervig und manchmal sogar unsympathisch, weshalb es mich emotional nicht
wirklich abholen konnte. Da mich aber die Umsetzung am Ende doch noch von dem
Buch überzeugen konnte, kann ich das Buch weiterempfehlen.
Bewertung
★★★☆☆
★★★☆☆
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