Juli 01, 2018

Die Again-Reihe - Verdient sie den Hype?



Es gibt einfach Bücher, an denen man nicht vorbei kommt. Sie werden auf sämtlichen Bookstagram-Accounts gezeigt und in den Himmel gelobt, es gibt eigentlich nur positive Meinungen. Genauso ist es auch bei der Again-Reihe von Mona Kasten, die ich dieses Wochenende beendet habe und euch nun sagen möchte, ob die Bücher den Hype wirklich wert sind.

Die Agin-Reihe besteht aus drei Young-Adult Romanen namens „Begin Again“, „Trust Again“ und „Feel Again“. Ich muss ehrlich sagen, dass ich den ersten Band damals ohne den Klappentext zu lesen gekauft habe. Warum? Da ich wirklich keine einzige negative Meinung zu dem Buch gehört habe. Warum sollte es mir dann also nicht auch gefallen?

Im ersten Band sind unsere Protagonisten Allie und Kaden. Allie flüchtet vor ihrer schlimmen Vergangenheit nach Woodshill, um dort zu studieren und endlich unabhängig zu sein. Zu ihrem neuen Glück fehlt nur noch ein WG-Zimmer. Doch Kaden ist das absolute Gegenteil von ihrem Traummitbewohner, vor allem da r keine weibliche Mitbewohnerin möchte. Das er eingebildet und fies ist macht das Ganze nicht wirklich besser. Noch dazu stellt er Regeln auf, an die sich Allie halten soll. Doch schon bald kann sie diese nicht mehr einhalten.

Genaueres zu dem ersten Band könnt ihr in meiner Rezension nachlesen. Aber kurz gesagt war das Buch ganz okay, mehr aber auch nicht. Monas Schreibstil ist wirklich sehr angenehm und leicht, aber dadurch kann diese flache und vorhersehbare Geschichte nicht gerettet werden. Sie baut auf Klischees auf und kurz nach dem Beenden des Buches war es auch schon aus meinem Kopf. Es kann einen gar nicht nachhaltig beeinflussen oder an eine schöne, berührende oder besonders emotionale Szene zurückerinnern lassen, da nichts wirklich Berauschendes passiert. Hat man alles schon Millionen mal gelesen. Aber was mich wirklich gestört hat, war dieser Klischee-Schwule, der gar keine Funktion hatte, sondern einfach nur da war, um da zu sein. Das ist keinesfalls übertrieben, denn man hätte ihn auch einfach raus lassen können und kein einziger Handlungsstrang hätte sich geändert. Ich weiß nicht, was die Autorin damit bezwecken wollte, aber ich fand das einfach nur traurig und verantwortungslos. Aber zu den Charakteren komme ich später nochmal.
Kurz danach wurde Instagram wieder von total begeisterten Menschen mit dem zweiten Band der Reihe bombardiert. Da ich „Begin Again“ ja ganz passabel fand, wollte ich der Reihe nochmal eine Chance geben und habe daraufhin „Trust Again“ gekauft (allerdings auch erst, als ich es günstig als Mängelexemplar bekam). Dort geht es um Dawn, Allies beste Freundin, die heimlich Erotikromane schreibt und die nach der Trennung von ihrem Exfreund die Hoffnung auf die große Liebe schon lange verloren hat. Sie möchte sich nur noch voll und ganz auf ihr Studium konzentrieren und sich nicht von Männern ablenken lassen. Doch dann kommt Spencer plötzlich in ihr Leben und zeigt ihr ganz neue Seiten.

Ich glaube, langsam bemerkt man da Schema dieser Bücher. So ist auch im zweiten Band wieder ein Mädchen, dass eigentlich keine Lust mehr auf die ganzen Männer hat, von ihrer schlimmen Vergangenheit verfolgt  wird und dann plötzlich diesen Typen kennenlernt, den sie am Anfang ganz schrecklich findet, sich dann aber doch verliebt, dies aber zwischendurch wieder leugnet. Natürlich hat der Typ auch eine schlimme Vergangenheit und versteht deshalb das Mädchen voll und ganz.
Nach dem Buch hatte ich eigentlich mit der Reihe schon abgeschlossen. Dass bestimmte Leute den dritten Band als Highlight bezeichnet haben, wollte mir dann aber doch nicht aus dem Kopf, so habe ich dann das Buch auch wieder als Mängelexemplar günstig gekauft und dieses Wochenende gelesen. Diesmal aus der Sicht von Sawyer, Dawns Mitbewohnerin. Auch sie ist aufgrund ihrer Vergangenheit nach Woodshill geflohen. Für ihr Abschlussprojekt schnappt sie sich den „Nerd“ Isaac, der wirklich nicht ihr Typ ist, und möchte ihn in einen Frauenschwarm verwandeln und das Ganze auf  Bildern dokumentieren. Doch schon bald wird er mehr für sie als nur ein Projekt.

„Feel Again“ war einfach die Krönung. Mal abgesehen von den typischen Klischees, die auch in diesem Band wieder auftauchen, muss der männliche Protagonist erst vollkommen verändert werden, damit Sawyer bemerkt, was für ein netter Typ er doch ist. Eine wirklich tolle Botschaft an alle Menschen da draußen. Mittlerweile wurde mir auch dieses ständige hin und her der Protagonisten echt zu blöd und einfach nur nervig. Ich konnte schon gar nicht mehr zählen, wie oft ich mir an den Kopf gefasst habe, weil ich das einfach nur noch peinlich fand. Ich musste mich wirklich zwingen, dieses Buch noch zu beenden und nicht einfach abzubrechen. Eine so langweilige Reihe habe ich schon lange nicht mehr gelesen.

Zusammenfassend haben wir hier drei Bücher, die alle komplett gleich sind und sich nur in unwichtigen Dingen unterscheiden. Austauschbare Charaktere, Klischees und vorhersehbare Handlungen – dadurch werden die Bücher ganz gut beschrieben. Natürlich kann man sagen, dass jeder einen anderen Geschmack hat und etwas anderes von seinen Bücher erwartet, aber bei ausschließlich guten Rezensionen kann ich mich nur veralbert fühlen, vor allem da ich für ca. 30 Euro dreimal die gleich Geschichte bekommen habe. Es hätte wahrscheinlich keiner gemerkt, wenn nur die Namen aus dem ersten Buch durch die aus den Folgebänden ersetzt worden wären und der Rest genau gleich geblieben wäre. Nach diesem Schock bin ich mir nicht einmal mehr sicher, ob ich die neue Reihe von Mona Kasten weiterhin lesen möchte. Dementsprechend kann ich jedem von diesen Büchern abraten, sie sind den Hype nicht wert.

1 Kommentar:

  1. Ich versteh dich einfach voll und ganz. Ich bin froh, dass ich keinen Cent ausgegeben habe und alle aus der Bücherei ausgeliehen habe. Mir stinkt das Genre schon lange. Ich finde es antifeministisch und absolut schädlich für die Zielgruppe „pubertierende Mädchen“, die keine Duckmäuser brauchen, die ihr Lebensglück von bad Boys abhängig machen, sondern Hilfe dabei, ihr Leben selbst in den Griff zu bekommen, sich selbst zu finden und zu stärken Frauen zu werden. Diese ewige Leier der YA Autoren „Du musst nur den richtigen finden“ ist absolut unproduktiv. Meine Highlights waren tatsächlich die männlichen Charaktere, besonders Isaac und Spencer, auch wenn mir beide zu glatt und oberflächlich beschrieben waren. Ich werde die neue Reihe nicht anrühren und generell YA aus dem Weg gehen.

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