Es gibt einfach Bücher, an denen man nicht vorbei
kommt. Sie werden auf sämtlichen Bookstagram-Accounts gezeigt und in den Himmel
gelobt, es gibt eigentlich nur positive Meinungen. Genauso ist es auch bei der
Again-Reihe von Mona Kasten, die ich dieses Wochenende beendet habe und euch
nun sagen möchte, ob die Bücher den Hype wirklich wert sind.
Die Agin-Reihe besteht aus drei Young-Adult Romanen
namens „Begin Again“, „Trust Again“ und „Feel Again“. Ich muss ehrlich sagen,
dass ich den ersten Band damals ohne den Klappentext zu lesen gekauft habe.
Warum? Da ich wirklich keine einzige negative Meinung zu dem Buch gehört habe.
Warum sollte es mir dann also nicht auch gefallen?
Im ersten Band sind unsere Protagonisten Allie und
Kaden. Allie flüchtet vor ihrer schlimmen Vergangenheit nach Woodshill, um dort
zu studieren und endlich unabhängig zu sein. Zu ihrem neuen Glück fehlt nur
noch ein WG-Zimmer. Doch Kaden ist das absolute Gegenteil von ihrem
Traummitbewohner, vor allem da r keine weibliche Mitbewohnerin möchte. Das er
eingebildet und fies ist macht das Ganze nicht wirklich besser. Noch dazu
stellt er Regeln auf, an die sich Allie halten soll. Doch schon bald kann sie
diese nicht mehr einhalten.
Genaueres zu dem ersten Band könnt ihr in meiner
Rezension nachlesen. Aber kurz gesagt war das Buch ganz okay, mehr aber auch
nicht. Monas Schreibstil ist wirklich sehr angenehm und leicht, aber dadurch
kann diese flache und vorhersehbare Geschichte nicht gerettet werden. Sie baut
auf Klischees auf und kurz nach dem Beenden des Buches war es auch schon aus
meinem Kopf. Es kann einen gar nicht nachhaltig beeinflussen oder an eine
schöne, berührende oder besonders emotionale Szene zurückerinnern lassen, da
nichts wirklich Berauschendes passiert. Hat man alles schon Millionen mal
gelesen. Aber was mich wirklich gestört hat, war dieser Klischee-Schwule, der
gar keine Funktion hatte, sondern einfach nur da war, um da zu sein. Das ist
keinesfalls übertrieben, denn man hätte ihn auch einfach raus lassen können und
kein einziger Handlungsstrang hätte sich geändert. Ich weiß nicht, was
die Autorin damit bezwecken wollte, aber ich fand das einfach nur traurig und
verantwortungslos. Aber zu den Charakteren komme ich später nochmal.
Kurz danach wurde Instagram wieder von total
begeisterten Menschen mit dem zweiten Band der Reihe bombardiert. Da ich „Begin
Again“ ja ganz passabel fand, wollte ich der Reihe nochmal eine Chance geben
und habe daraufhin „Trust Again“ gekauft (allerdings auch erst, als ich es
günstig als Mängelexemplar bekam). Dort geht es um Dawn, Allies beste Freundin,
die heimlich Erotikromane schreibt und die nach der Trennung von ihrem Exfreund
die Hoffnung auf die große Liebe schon lange verloren hat. Sie möchte sich nur
noch voll und ganz auf ihr Studium konzentrieren und sich nicht von Männern
ablenken lassen. Doch dann kommt Spencer plötzlich in ihr Leben und zeigt ihr
ganz neue Seiten.
Ich glaube, langsam bemerkt man da Schema dieser
Bücher. So ist auch im zweiten Band wieder ein Mädchen, dass eigentlich keine
Lust mehr auf die ganzen Männer hat, von ihrer schlimmen Vergangenheit
verfolgt wird und dann plötzlich diesen
Typen kennenlernt, den sie am Anfang ganz schrecklich findet, sich dann aber
doch verliebt, dies aber zwischendurch wieder leugnet. Natürlich hat der Typ
auch eine schlimme Vergangenheit und versteht deshalb das Mädchen voll und
ganz.
Nach dem Buch hatte ich eigentlich mit der Reihe
schon abgeschlossen. Dass bestimmte Leute den dritten Band als Highlight
bezeichnet haben, wollte mir dann aber doch nicht aus dem Kopf, so habe ich
dann das Buch auch wieder als Mängelexemplar günstig gekauft und dieses
Wochenende gelesen. Diesmal aus der Sicht von Sawyer, Dawns Mitbewohnerin. Auch
sie ist aufgrund ihrer Vergangenheit nach Woodshill geflohen. Für ihr Abschlussprojekt
schnappt sie sich den „Nerd“ Isaac, der wirklich nicht ihr Typ ist, und möchte
ihn in einen Frauenschwarm verwandeln und das Ganze auf Bildern dokumentieren. Doch schon bald wird er
mehr für sie als nur ein Projekt.
„Feel Again“ war einfach die Krönung. Mal abgesehen
von den typischen Klischees, die auch in diesem Band wieder auftauchen, muss
der männliche Protagonist erst vollkommen verändert werden, damit Sawyer
bemerkt, was für ein netter Typ er doch ist. Eine wirklich tolle Botschaft an
alle Menschen da draußen. Mittlerweile wurde mir auch dieses ständige hin und her der Protagonisten echt zu blöd und einfach nur nervig. Ich
konnte schon gar nicht mehr zählen, wie oft ich mir an den Kopf gefasst habe,
weil ich das einfach nur noch peinlich fand. Ich musste mich wirklich zwingen,
dieses Buch noch zu beenden und nicht einfach abzubrechen. Eine so langweilige
Reihe habe ich schon lange nicht mehr gelesen.
Zusammenfassend haben wir hier drei Bücher, die alle
komplett gleich sind und sich nur in unwichtigen Dingen unterscheiden.
Austauschbare Charaktere, Klischees und vorhersehbare Handlungen – dadurch
werden die Bücher ganz gut beschrieben. Natürlich kann man sagen, dass jeder
einen anderen Geschmack hat und etwas anderes von seinen Bücher erwartet, aber
bei ausschließlich guten Rezensionen kann ich mich nur veralbert fühlen, vor allem
da ich für ca. 30 Euro dreimal die gleich Geschichte bekommen habe. Es hätte
wahrscheinlich keiner gemerkt, wenn nur die Namen aus dem ersten Buch durch die
aus den Folgebänden ersetzt worden wären und der Rest genau gleich geblieben
wäre. Nach diesem Schock bin ich mir nicht einmal mehr sicher, ob ich die neue
Reihe von Mona Kasten weiterhin lesen möchte. Dementsprechend kann ich jedem
von diesen Büchern abraten, sie sind den Hype nicht wert.
Ich versteh dich einfach voll und ganz. Ich bin froh, dass ich keinen Cent ausgegeben habe und alle aus der Bücherei ausgeliehen habe. Mir stinkt das Genre schon lange. Ich finde es antifeministisch und absolut schädlich für die Zielgruppe „pubertierende Mädchen“, die keine Duckmäuser brauchen, die ihr Lebensglück von bad Boys abhängig machen, sondern Hilfe dabei, ihr Leben selbst in den Griff zu bekommen, sich selbst zu finden und zu stärken Frauen zu werden. Diese ewige Leier der YA Autoren „Du musst nur den richtigen finden“ ist absolut unproduktiv. Meine Highlights waren tatsächlich die männlichen Charaktere, besonders Isaac und Spencer, auch wenn mir beide zu glatt und oberflächlich beschrieben waren. Ich werde die neue Reihe nicht anrühren und generell YA aus dem Weg gehen.
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