Dezember 16, 2017

Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken - John Green


Inhalt
Die 16-jährige Aza Holmes hatte ganz sicher nicht vor, sich an der Suche nach dem verschwundenen Milliardär Russell Pickett zu beteiligen. Sie hat genug mit ihren eigenen Sorgen und Ängsten zu kämpfen, die ihre Gedankenwelt zwanghaft beherrschen. Doch als eine Hunderttausend-Dollar-Belohnung auf dem Spiel steht und ihre furchtlose beste Freundin Daisy es kaum erwarten kann, das Geheimnis um Pickett aufzuklären, macht Aza mit. Sie versucht Mut zu beweisen und überwindet durch Daisy nicht nur kleine Hindernisse, sondern auch große Gegensätze, die sie von anderen Menschen trennen. Für Aza wird es ein großes Abenteuer und eine Reise ins Zentrum ihrer Gedankenspirale, der sie zu entkommen versucht.


Meine Meinung
„In die Augen kann man jedem sehen. Aber jemand zu finden, der die Selbe Welt sieht, ist ziemlich selten“ (S. 14)

Fünf Jahre sind seit der Veröffentlichung von „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ vergangen. Ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich mich auf seinen neuen Roman gefreut habe. John Green ist seit „Eine wie Alaska“ mein absoluter Lieblingsautor. Er schreibt einfach besondere, unvergleichliche Geschichten mit unvergesslichen Charakteren, die einen auch noch nach dem Lesen begleiten. So kam ich also nicht drum rum, mir dieses Buch, ohne den Inhalt zu lesen, zu kaufen.

„Das Leben reimt sich, aber nie an der Stelle, wo man es erwartet“ (S. 152)

In „Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ geht Green auf psychische Krankheiten ein und wie sie das Leben der betroffenen beeinflussen, aber auch, wie die Menschen außerhalb damit umgehen. Auch die Frage nach dem Sinn des Lebens wird thematisiert.

Wir begleiten die Geschichte von Aza Holmes, die Tochter einer Mathelehrerin. Sie ist sehr schlau, schreibt immer gute Noten und leidet seit sie denken kann, an Gedanke, die sich um nichts anderes als Bakterien und die Chance, an irgendeiner Krankheit zu sterben, drehen. Ihre Gedanken beherrschen sie, lassen sie daran zweifeln, dass sie wirklich eine individuelle Person ist. Darum ist sie sehr still und überlässt das Reden ihrer besten Freundin Daisy. Schon seit mehreren Jahren ist sie unter psychologischer Behandlung, Fortschritte wurden jedoch noch nicht gemacht. Ihre Krankheit geht so weit, dass Aza sich selbst in Gefahr bringt. Daisy ist das genaue Gegenteil von Aza. Sie schreibt erfolgreich Fanfictions über Star Wars und ist seit dem Kindergarten mit Aza befreundet. Allerdings fühlt sie sich manchmal von ihr vernachlässigt, weil sich Aza immer in ihren Gedankenspiralen aufhält und eigentlich gar nichts über ihr Lebens weiß. Die beiden waren mir von Anfang an sympathisch. Aza wirkte zu Beginn seltsam, man konnte nicht ganz verstehen, warum sie so denkt und so handelt. Im Laufe der Handlung lernt man sie aber besser kennen und lieben.

„Die Leute tun immer so, als gäbe es eine klare Grenze zwischen der Erinnerung und der Fantasie, aber die gibt es nicht, jedenfalls nicht bei mir. Ich erinnere mich an das, was ich mir ausgedacht habe, und denke mir aus, woran ich mich erinnere.“ (S. 267)

Zu dem Schreibstil brauch ich gar nicht viel sagen. Der ist mal wieder großartig, wie man es von John Green gewohnt ist. Ich habe schon lange nicht mehr so ein gutes Buch gelesen, dass mich auch noch nach dem weglegen beschäftigt hat. Es wurde an keiner Stelle langweilig und ich wollte immer wissen, was als nächstes passiert. Ich hatte das ganze Buch durchgehend markieren können, da so viele schöne Zitate drin standen. Meiner Meinung nach gehört „Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ zu einen der besten Romane von John Green. Jeder MUSS dieses Buch lesen.


Bewertung
★★★★★

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