April 19, 2019

Buch vs. Film - After Passion


Seit einigen Tagen läuft die Verfilmung des New Adult Romans „After Passion“ in den deutschen Kinos. Gestern habe auch ich ihn mir angeguckt, nachdem ich fast nur positive Meinungen darüber gehört habe. Kurzer Disclaimer: Dieser Beitrag enthält Spoiler für alle, die das Buch noch nicht gelesen haben.


Auch ich war damals ein großer Fan der After-Reihe, auch wenn ich bisher nur die ersten beiden Teile gelesen habe. Nachdem ich nur positive Meinungen zu dem Film gehört hatte, wollte ich ihn dann trotz meiner anfänglichen Abneigung doch noch im Kino sehen. Wie ich den Film fand möchte ich euch an den folgenden Punkten verdeutlichen.

Schauplätze

Grundsätzlich sieht der Film wirklich gut aus. Die Schauplätze, also Tessas Haus, ihr Zimmer, der Campus, waren genauso, wie ich sie mir auch vorgestellt habe. Die Locations wurden meiner Meinung nach perfekt ausgewählt.

Die Besetzung

Von der Besetzung war ich schon von Anfang an enttäuscht. Steph und Tessa wurden vom Aussehen her gut ausgesucht. Ich kann mich auch mit den Änderungen bezüglich Landon und Steph als Homosexuelle sehr gut anfreunden. Hardin ist für mich aber eine totale Katastrophe. Viele konnten über die Änderungen hinwegsehen, ich empfinde aber die äußerlichen Merkmale von ihm sehr wichtig. Hardin ohne lange Haare und Piercings ist einfach nicht Hardin. Selbst seine Tattoos sahen komisch aus.

Atmosphäre und schauspielerische Leistung

Obwohl ich die Änderungen an den Figuren erstmal ignorierte, kamen im Laufe des Films immer mehr Enttäuschungen. Schauspielerisch war das echt keine Meisterleistung. Josephine Langford, die Tessa spielt,  sah immer emotionslos aus, in anderen Momentan fand ich ihren Blick schon echt gruselig. Dadurch wurde die Stimmung total runtergezogen und eigentlich traurige oder ernste Momente lächerlich wirken lassen. Auch Hero Fiennes-Tiffin, im Film Hardin, konnte kaum Emotionen über seine Mimik rüberbringen. Was der Stimmung auch nicht gut tat, war die deutsche Übersetzung, beziehungsweise die Synchronstimmen. Auch durch sie saß ich oft fassungslos im Kinosaal, Fremdschämen war an der Tagesordnung.

Entwicklung der Handlung und der Charaktere

Am Ende des Films saß ich da und dachte wirklich, es sei alles ein Witz. Was einem schon in den ersten Minuten auffällt: eine richtige Entwicklung der Beziehung von den Charakteren untereinander gibt es nicht wirklich. Tessa schien sich gar keine Gedanken um ihren Freund Noah zu machen, als sie Hardin bei ihrem ersten Aufeinandertreffen      ohne zu zögern küssen wollte. Und sie fand es auch nicht komisch, Noah bei sich im Zimmer alleine zu lassen, um zu Hardin zu fahren und mit ihm zu schlafen. Die Charaktereigenschaften wurden komplett verändert und aus einer im Buch schüchternen Tessa wurde eine Person, der Treue ein Fremdwort ist und sich darüber gar keine großen Gedanken macht. Hardin wurde auch verändert. Im Buch kennt man ihn als verschlossenen und düsteren Kerl, der vielen Menschen mit Abneigung und manchmal sogar Aggressionen begegnet. Im Film dachte ich durchgängig, dass er gleich anfangen würde zu weinen. Ich finde es gar nicht schlimm, wenn Männer emotional dargestellt werden. Aber so macht die Story keinen Sinn mehr, da Hardin ja eigentlich derjenige sein soll, der Tessa aus ihrem versteiften durchgeplanten Leben holt.

 Es kam einem im Film so vor, als hätten sie sich innerhalb von zwei Minuten ineinander verliebt, da es keine weitere Handlung gab. Charaktere wie Steph oder Zed waren total nebensächlich, Noah wurde auch schnell vergessen und die Freundschaft zwischen Tessa und Landon wurde nicht näher beleuchtet. Wozu wurde Steph in einen homosexuellen Charakter verändert, wenn es gar nicht thematisiert wird? Wieso gab es keine Entwicklung der Freundschaft zwischen ihr und Tessa? Möchte man den Film zusammenfassen, so gibt es da gar nicht viel zu sagen, außer dass sich Tessa und Hardin innerhalb kürzester Zeit ohne ersichtlichen Grund ineinander verliebt haben. Mehr gab es wirklich nicht zu sehen. 

Trotz meiner niedrigen Erwartungen bin ich enttäuscht aus dem Kino gegangen. Was mir gefallen hat war, dass „Stolz und Vorurteil“ erwähnt wurde und die Musik recht gut gepasst hatte. And that´s it. Ich kann den Film wirklich nicht weiterempfehlen, das Geld kann man sich sparen. Ich kann nicht nachvollziehen, warum ich so viele positive Meinungen gehört habe. Falls ihr den Film geguckt habt könnt ihr mir ja gerne schreiben, wie ihr ihn fandet.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Dieser Blog ist mit Blogspot, einem Googleprodukt, erstellt und wird von Google gehostet.
Es gelten die Datenschutzerklärung & Nutzungsbedingungen für Googleprodukte.

Um auf diesem Blog zu kommentieren benötigst Du ein Google Konto.