Seit einigen Tagen läuft die Verfilmung des New
Adult Romans „After Passion“ in den deutschen Kinos. Gestern habe auch ich ihn
mir angeguckt, nachdem ich fast nur positive Meinungen darüber gehört habe.
Kurzer Disclaimer: Dieser Beitrag enthält Spoiler für alle, die das Buch noch nicht
gelesen haben.
Auch ich war damals ein großer Fan der After-Reihe,
auch wenn ich bisher nur die ersten beiden Teile gelesen habe. Nachdem ich nur
positive Meinungen zu dem Film gehört hatte, wollte ich ihn dann trotz meiner
anfänglichen Abneigung doch noch im Kino sehen. Wie ich den Film fand möchte
ich euch an den folgenden Punkten verdeutlichen.
Schauplätze
Grundsätzlich sieht der Film wirklich gut aus. Die
Schauplätze, also Tessas Haus, ihr Zimmer, der Campus, waren genauso, wie ich
sie mir auch vorgestellt habe. Die Locations wurden meiner Meinung nach perfekt
ausgewählt.
Die Besetzung
Von der Besetzung war ich schon von Anfang an
enttäuscht. Steph und Tessa wurden vom Aussehen her gut ausgesucht. Ich kann
mich auch mit den Änderungen bezüglich Landon und Steph als Homosexuelle sehr
gut anfreunden. Hardin ist für mich aber eine totale Katastrophe. Viele konnten
über die Änderungen hinwegsehen, ich empfinde aber die äußerlichen Merkmale von
ihm sehr wichtig. Hardin ohne lange Haare und Piercings ist einfach nicht
Hardin. Selbst seine Tattoos sahen komisch aus.
Atmosphäre und schauspielerische Leistung
Obwohl ich die Änderungen an den Figuren erstmal
ignorierte, kamen im Laufe des Films immer mehr Enttäuschungen.
Schauspielerisch war das echt keine Meisterleistung. Josephine Langford, die
Tessa spielt, sah immer emotionslos aus,
in anderen Momentan fand ich ihren Blick schon echt gruselig. Dadurch wurde die
Stimmung total runtergezogen und eigentlich traurige oder ernste Momente
lächerlich wirken lassen. Auch Hero Fiennes-Tiffin, im Film Hardin, konnte kaum
Emotionen über seine Mimik rüberbringen. Was der Stimmung auch nicht gut tat,
war die deutsche Übersetzung, beziehungsweise die Synchronstimmen. Auch durch
sie saß ich oft fassungslos im Kinosaal, Fremdschämen war an der Tagesordnung.
Entwicklung der Handlung und der Charaktere
Am Ende des Films saß ich da und dachte wirklich, es
sei alles ein Witz. Was einem schon in den ersten Minuten auffällt: eine
richtige Entwicklung der Beziehung von den Charakteren untereinander gibt es
nicht wirklich. Tessa schien sich gar keine Gedanken um ihren Freund Noah zu
machen, als sie Hardin bei ihrem ersten Aufeinandertreffen ohne zu zögern küssen wollte. Und sie fand
es auch nicht komisch, Noah bei sich im Zimmer alleine zu lassen, um zu Hardin
zu fahren und mit ihm zu schlafen. Die Charaktereigenschaften wurden komplett
verändert und aus einer im Buch schüchternen Tessa wurde eine Person, der Treue
ein Fremdwort ist und sich darüber gar keine großen Gedanken macht. Hardin
wurde auch verändert. Im Buch kennt man ihn als verschlossenen und düsteren
Kerl, der vielen Menschen mit Abneigung und manchmal sogar Aggressionen
begegnet. Im Film dachte ich durchgängig, dass er gleich anfangen würde zu weinen.
Ich finde es gar nicht schlimm, wenn Männer emotional dargestellt werden. Aber
so macht die Story keinen Sinn mehr, da Hardin ja eigentlich derjenige sein
soll, der Tessa aus ihrem versteiften durchgeplanten Leben holt.
Es kam einem
im Film so vor, als hätten sie sich innerhalb von zwei Minuten ineinander
verliebt, da es keine weitere Handlung gab. Charaktere wie Steph oder Zed waren
total nebensächlich, Noah wurde auch schnell vergessen und die Freundschaft
zwischen Tessa und Landon wurde nicht näher beleuchtet. Wozu wurde Steph in
einen homosexuellen Charakter verändert, wenn es gar nicht thematisiert wird?
Wieso gab es keine Entwicklung der Freundschaft zwischen ihr und Tessa? Möchte
man den Film zusammenfassen, so gibt es da gar nicht viel zu sagen, außer dass
sich Tessa und Hardin innerhalb kürzester Zeit ohne ersichtlichen Grund
ineinander verliebt haben. Mehr gab es wirklich nicht zu sehen.
Trotz meiner
niedrigen Erwartungen bin ich enttäuscht aus dem Kino gegangen. Was mir
gefallen hat war, dass „Stolz und Vorurteil“ erwähnt wurde und die Musik recht
gut gepasst hatte. And that´s it. Ich kann den Film wirklich nicht
weiterempfehlen, das Geld kann man sich sparen. Ich kann nicht nachvollziehen,
warum ich so viele positive Meinungen gehört habe. Falls ihr den Film geguckt
habt könnt ihr mir ja gerne schreiben, wie ihr ihn fandet.
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