Journalismus Studentin Olivia steht vor den Scherben ihres Lebens. Ihr Freund, mit dem sie vor kurzem erst zusammengezogen ist, hat mit ihr Schluss gemacht. Nun muss sie ausgerechnet im überteuerten London eine neue Wohnung finden. Als sie auf der Uni-Toilette zusammenbricht, trifft sie auf die quirlige Psychologie Studentin Matilda, die Olivia überraschend sofort ein günstiges Zimmer in ihrer WG anbietet. Doch die Freude hält nicht lange an, denn als Olivia auf den einzigen männlichen Mitbewohner trifft, gerät ihre Welt wieder aus den Fugen. Noah ist kein Fremder, sondern ihr ehemaliger bester Freund, der sie als sie ihn am meisten brauchte ohne Grund im Stich gelassen hat. Nach drei Jahren Funkstille erkennt sie ihn kaum wieder. Aus ihrem fürsorglichen Freund ist ein emotionsloser Frauenaufreißer geworden. Olivia ergreift sofort die Chance sich an Noah zu rächen und schreibt für die Collegezeitung einen Artikel, wie man einen Herzensbrecher bekehrt, mit Noah als Testobjekt. Doch Olivia hat die Rechnung ohne ihre verdrängten Gefühle und ihre schreckliche Vergangenheit gemacht.
Ich habe mich so
auf dieses Buch gefreut. Eine Journalismus Studentin in London? Das klang in
meinen Ohren perfekt, da ich selbst in London Journalismus studiere. Dementsprechend
war ich sehr gespannt auf die Umsetzung.
Das Cover gefällt
mir außergewöhnlich gut. Das Buch selbst hat einen pearl Effekt und schimmert
in silbrigen Tönen, wenn man es in die Sonne hält, während der Titel metallblau
abgesetzt ist. Ein toller Hingucker im Bücherregal.
Der Schreibstil
der Autorin Nena Tramountani ist flüssig und abwechslungsreich, und manchmal
sogar poetisch, dabei aber immer locker leicht. Man bemerkt, dass sie sich viel
mit Sprache beschäftigt und selbst als freie Journalistin gearbeitet hat. Tramountanis
Art zu schreiben konnte mich von Beginn an fesseln, sodass ich mich kaum von
dem Buch losreißen konnte.
Die Charaktere
haben mir allesamt gut gefallen. Ich fand toll, wie jede Figur seine
Eigenheiten hatte. Dadurch wirkten sie sehr real und nahbar. Bisher fand ich
das Konzept, in jedem Band einer Reihe einem anderen Nebencharakter zu widmen,
echt langweilig und uninteressant (wie zum Beispiel in der Again-Reihe), aber mir
sind die Charaktere so ans Herz gewachsen, dass ich zum ersten Mal wissen möchte,
wie es mit ihnen in den Folgebänden weitergeht. Ich freue mich schon sehr auf
den zweiten Band, in dem es um Olivias Mitbewohnerin Mathilda gehen wird. Besonders
gefallen hat mir auch, wie reflektiert die Charaktere waren. Wenn jemanden
einen Fehler gemacht hat, hat derjenige sich den Fehler eingestanden und versucht
sich zu bessern. Es wurden auch immer wieder wichtige Themen wie Feminismus und
Maskulinität angesprochen, was mir echt gut gefallen hat.
Olivia und Noah
waren zwei tolle Hauptcharaktere. Ich hatte bisher noch keinen Young Adult Roman
gelesen, in dem Freunde zu Feinde wurden. Das Konzept fand ich echt toll. Auch
die Rückblicke in ihre gemeinsame Vergangenheit fand ich unglaublich spannend. Die
beiden hatten echt süße Momente zusammen, aber eben auch traurige. Das hat
nicht nur Abwechslung in die Geschichte gebracht, sondern man konnte die
Beziehung der beiden viel besser nachvollziehen. Durch Tramountanis Schreibstil
kamen ganz viele Emotionen rüber, sodass ich manchmal schmunzeln oder auch eine
Träne verdrücken musste. Leider habe ich Olivias Verhalten, Gefühle und
Gedankengänge oftmals nicht nachvollziehen können, was sie etwas nervig gemacht
hat. In dem einen Moment behauptet sie etwas, was sie im nächsten Moment wieder
hinwirft. Das war echt anstrengend. Auch die Entwicklung ihrer Beziehung mit
Noah ging wir teilweise etwas zu schnell. Nach drei Jahren Funkstille dauert es meiner Meinung nach etwas länger, bis man sich wieder näher kommt
Alles in allem
war Fly&Forget endlich wieder ein New Adult Roman, welcher nicht
voller Klischees ist und mir wirklich gefallen hat. Ich kann das Buch jedem New
Adult Fan empfehlen, aber auch Lesern, die mal etwas abseits ihres
Lieblingsgenres lesen wollen.
Bewertung
★★★★☆
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